Die Stiftung.
1974 errichtet Klaus Hoppmann die gemeinnützige Hoppmann Stiftung Demokratie im Alltag. Ihr übertrug er seine GmbH-Anteile und damit das alleinige Eigentum an der Martin Hoppmann GmbH. Mit der Gründung der Stiftung setzte der Unternehmer sozusagen den Schlussstein in das Gebäude der Mitarbeiterbeteiligung.
Dieser Schritt, der nicht wieder rückgängig gemacht werden kann, hatte persönliche Beweggründe. Der Stifter handelte aus seiner politischen Überzeugung (demokratischer Sozialismus), aus der Aufbruchstimmung der 68er-Bewegung und aus einer gewissen persönlichen Radikalität heraus.
Nachdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Gewinn, an den Unternehmensentscheidungen und an den Entscheidungen ihren Arbeitsplatz betreffend beteiligt waren, schien Klaus Hoppmann noch eine Konsequenz in Richtung auf das Kapital zu fehlen. Die 6%-ige Eigenkapitalverzinsung, die dem Unternehmen aus betriebswirtschaftlichen Gründen zur Eigenkapitalbildung zufloss, mehrte automatisch das Vermögen des Kapitaleigners. Ebenso behielt dieser letztendlich die alleinige Verfügungsgewalt über das gesamte Betriebsvermögen, die im Erbfall auch an Dritte übergegangen wäre. Auch eine Kapitalbeteiligung aller Belegschaftsmitglieder war nach seiner Ansicht das Problem keine Lösung für dieses Problem.
So entschied sich der Unternehmer für einen „dritten Weg“ zwischen Privateigentum und Unternehmen in Mitarbeiterhand. Mit der Übertragung aller GmbH-Anteile an die Stiftung wurde das Kapital neutralisiert, dem Unternehmen die Kontinuität gesichert und der Mitarbeiterbeteiligung eine weitere positive Entwicklung eröffnet.
Stiftung und Unternehmen
Die Stiftung wurde am 6.11.74 vom Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen genehmigt. Ihre Gemeinnützigkeit wurde von der Finanzbehörde anerkannt. Die Stiftung unterliegt der Stiftungsaufsicht durch den Regierungspräsidenten. Die Übertragung der Firmenanteile auf die Stiftung erfolgte aufgrund der Gemeinnützigkeit steuerfrei. Die Stiftung zahlt keine Steuern. Die Martin Hoppmann GmbH ist wie jedes andere Unternehmen steuerpflichtig.
Die Gemeinnützigkeitsverordnung verbietet gemeinnützigen Körperschaften eine unternehmerische Tätigkeit. Das verlangte die Gründung einer Betriebs-GmbH, nämlich der Martin Hoppmann GmbH. Die Stiftung ist als Unternehmensträgerstiftung Alleingesellschafterin der GmbH mit einem Stammkapital von 7,75 Mio. Euro. Der Stiftungsvorstand nimmt die Aufgaben der Gesellschafter nach dem GmbH-Gesetz wahr. Die Geschäftsführung des Unternehmens obliegt einem Geschäftsführer, der ausdrücklich nicht Mitglied des Stiftungsvorstandes sein darf. Bei wichtigen Unternehmensentscheidungen sind Stiftungsvorstand und Geschäftsführer aufgrund einer Betriebsvereinbarung auf die Zustimmung des Wirtschaftsausschusses der Firma angewiesen.
Die Stiftung wird durch festgelegte Gewinnausschüttungen und Spenden finanziert. Der jährliche Etat beträgt zur Zeit ca. 110.000 Euro.
Aufgaben
Dem Stifter lag daran, dass Bürgerinnen und Bürger Demokratie nicht nur am Wahltag praktizieren, sondern als eine ständige Alltagsaufgabe und Möglichkeit wahrnehmen und begreifen. Das kommt im Namen der Hoppmann Stiftung Demokratie im Alltag zum Ausdruck und bestimmt den Stiftungszweck.
Die durch die Stiftung geförderten Vorhaben sollen bei den Beteiligten die Fähigkeiten für eine demokratische Teilhabe in Wirtschaft und Gesellschaft entwickeln.
In der Satzung sind die Aufgaben der Stiftung festgelegt:
- Projekte zur Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher;
- Förderung gemeinnütziger Bürgerinitiativen, die zur Lösung konkreter gesellschaftlicher Notstände beitragen;
- Förderung der Aus- und Weiterbildung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zur Entfaltung ihrer Persönlichkeit;
- Gewährleistung der Einhaltung und Entwicklung der in der Hoppmann-Gruppe bestehenden Mitarbeiterbeteiligung, der sogenannten Demokratie am Arbeitsplatz
Erfahrungsfeld "SCHÖNUNDGUT"
ist ein soziales, handwerkliches, künstlerisches und naturbezogenes Projekt, das in fortwährender Arbeit von arbeitslosen Jugendlichen unter der Anleitung von befähigten Fachleuten auf dem Gelände des ehemaligen Schießstandes in Siegen entwickelt und gestaltet wird.
Weitere Informationen und aktuelle Einblicke in das Projekt erhalten Sie auf der Projekt Webseite: www.erfahrungsfeld-schoen-und-gut.de